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Sport und Schwangerschaft
Was sollte man beachten wenn man trotz wachsenden Bauches Wintersport treiben will?
Bald kommen sie wieder, die weißblauen Tage, an denen der Schnee in der Sonne glitzert und es einen mit Macht in die Berge, auf die Skipisten oder in die Loipen zieht. Und diese Anziehungskraft nimmt natürlich auf werdende Mütter keine Rücksicht.
Besseres Wohlgefühl
Heute weiß man, dass es besonders in der Schwangerschaft enorm wichtig ist, sich fit und gesund zu halten. Neben der richtigen Ernährung hilft mäßiger, gesunder Sport, Wassereinlagerungen in Armen und Beinen zu reduzieren, er bringt die oft etwas träge Verdauung auf Trab und sorgt auch sonst für ein besseres Körpergefühl und somit für eine positivere Einstellung zu all den körperlichen Veränderungen, denen sich „Frau“ ausgesetzt sieht. Körperliche Aktivitäten an der frischen Luft – gerade auch im Winter – stärken die Abwehrkräfte und schützen so vor Erkältungen und Infektionen. Auch den kleineren aber nichtsdestotrotz störenden Leiden der Spätschwangerschaft wie z.B. Kreuz- oder Fußschmerzen kann mit dem richtigen Maß an körperlicher Bewegung vorgebeugt werden. Zudem ist ein sportlicher Körper auf das meist anstrengende und kräftezehrende Finale, nämlich die Geburt, besser vorbereitet.
Alpinsport ist gefährlich
Aber gerade im Winter gilt es, einige wichtige Regeln zu beachten: Sportarten, die ein erhöhtes Verletzungsrisiko mit sich bringen, wie z.B. Skifahren oder Snowboarden, sollten Schwangere meiden, denn schon bei leichten Stürzen kann es zu Verletzungen oder der vorzeitigen Ablösung der Plazenta und damit zu einer Fehl- oder Frühgeburt kommen. Während der Schwangerschaft wird der Botenstoff Relaxin verstärkt ausgeschüttet, er sorgt für eine höhere Dehnbarkeit der Sehnen und Bänder – wichtig für die Geburt – erhöht aber gleichzeitig auch das Risiko, sich zu verletzten.
Auch geübte Skifahrerinnen, haben oft auf grund des veränderten Schwerpunkts Gleichgewichtsprobleme. Und selbst die absoluten Profis unter den Bretterliebhaberinnen, können durch Pistenrowdies oder Kollisionen mit ungeübten Anfängern unverschuldet zu Fall gebracht werden. Außerdem belastet Skifahren die ohnehin schon durch die Schwangerschaft stärker beanspruchten Gelenke.
Langlauf ist erlaubt
Erlaubt ist hingegen Skilanglauf, vor allem für die Geübten, wenn sie es langsam angehen lassen. Und langsam angehen heißt, dass man auch während des Sports immer gepflegt ratschen können muss, ohne aus der Puste zu kommen; medizinisch gesprochen: die Herzfrequenz darf 140 bis 150 Schläge in der Minute nicht übersteigen – und das auch nicht länger als 20 Minuten am Stück. Auch sollte der Sport regelmäßig, aber nicht tagtäglich ausgeübt werden, maximal viermal in der Woche sollte sich „Frau“ sportlich betätigen und dem Körper dazwischen immer wieder mindestens 24 Stunden Erholung gönnen, damit er sich regenerieren kann. Wichtig ist auch die richtige Kleidung: sie sollte atmungsaktiv und nicht zu warm sein, denn eine Überhitzung des Körpers kann dem Ungeborenen schaden.
Erhöhter Kalorienbedarf
Besonders wenn man Sport treibt, sollte man nicht mit Kalorien sparen; ab der zehnten Schwangerschaftswoche erhöht sich der tägliche Bedarf um ca. 300 Kalorien. Gedeckt werden sollte der Bedarf natürlich vor allem mit Vollkornprodukten und viel frischem Obst und Gemüse. Besonders während des Sports sollte ausreichend getrunken werden.
Aus Liebe zum Sport
Gerade Schwangere entwickeln gewöhnlich ein besonderes Gefühl für ihren Körper, und das ist auch gut so. Wer auf Veränderungen achtet und seinen Bedürfnissen nachgibt, wird spüren, welche Bewegungen dem Körper gut tun. Und bei aller Liebe zum Sport wird es immer Tage geben, an denen einem so überhaupt nicht nach körperlicher Anstrengung ist, und dem sollte man auch mit gutem Gewissen nachgeben.
Ein schöner, ausgiebiger Spaziergang durch den Schnee – aber bitte nur auf Höhen von bis zu 2000 Meter – sorgt meistens schon für ein ausreichend befriedigendes weiß-blaues-Winterwohlgefühl.