
gesund beginnt im Mund
Die Assoziationen, die das diesjährige Motto „Gesund beginnt im Mund – ein Herz für Zähne!“ zum Tag der Zahngesundheit am 25. September 2014 hervorruft, sind durchaus gewollt: Wer bei dem Slogan an „Kinder“ denkt, ist auf der richtigen Spur.
Der Begriff „Fürsorge“ ist im positiven Wortsinn Kernthema des diesjährigen Tages der Zahngesundheit. Insbesondere die Eltern besitzen Verantwortung für das Wohl ihrer Kinder, da Gesundheit, auch die Zahn- und Mundgesundheit, nicht ohne Unterstützung zu erreichen ist. Kinder brauchen in den ersten Lebensjahren sehr viel Zuwendung. Sie brauchen verantwortungsvolle und informierte Eltern, die auf die Gesundheit ihrer Kinder achten, auch auf die Gesundheit der Milch- und später der bleibenden Zähne.Bei der zentralen Pressekonferenz im Vorfeld des Tages der Zahngesundheit, der jedes Jahr traditionell am 25. September stattfindet, geht es auch um die Auswirkungen von Vernachlässigung auf die (Mund-) Gesundheit von Kindern. Was passiert, wenn Kinder sich selbst überlassen bleiben – wenn Eltern beispielsweise meinen, um Milchzähne müsse man sich nicht kümmern, oder, dass das Kita-Kind doch schon sehr gut selbst seine Zähne putzen könne? Neben dem Unwissen ist es oft auch Überforderung, die Eltern davon abhält, sich um ihre Kinder auch im gesundheitlichen Sinne zu sorgen und sie entsprechend zu betreuen. Die Kariesrate bei Familien mit schwierigem sozialen und wirtschaftlichen Hintergrund ist deutlich höher als diejenige in den sog. Durchschnittsfamilien. Manchmal lässt sich an den Kinderzähnen der Mangel an Zuwendung ablesen.„Ein Herz für Zähne!“ will nicht nur auf die Lage vernachlässigter Kinder aufmerksam machen, sondern auch aufzeigen, welche Unterstützungs-Netzwerke es für Eltern heute bereits gibt. So arbeiten Zahnärzte, Kinderärzte, Krankenkassen, Hebammen und Familienhilfen immer enger zusammen, um die Eltern dabei zu unterstützen, ihrer Verantwortung besser nachkommen zu können.Das Motto bietet aber auch eine gute Möglichkeit, auf weitere Assoziationen rund um das Thema Zahn- und Mundgesundheit einzugehen und diese für interessante und spannende Veranstaltungen zu nutzen. „Ein Herz für Zähne!“ lässt sich ganz allgemein auf die Zahn- und Mundgesundheit übertragen, beispielsweise auf Prophylaxe und Zahnerhalt, auf Betreuungskonzepte für Pflegebedürftige und Menschen mit Behinderung oder auch auf den Zusammenhang zwischen Mund- und Allgemeingesundheit. Alljährlich nehmen tausende von kleinen, größeren und großen regionalen Organisationen den 25. September zum Anlass, mit verschiedenen Veranstaltungen und Aktivitäten auf die Mundgesundheit aufmerksam zu machen. Die Vollversammlung zum Tag der Zahngesundheit lädt alle Beteiligten herzlich dazu ein, die inzwischen erfreulich hohe Bekanntheit des Tages der Zahngesundheit für Informations- und Aktionsveranstaltungen zu nutzen, umso die Mundgesundheit in Deutschland noch weiter zu fördern.
Gesunderhaltung der Milchzähne
Rund 700.000 Kinder erleben jedes Jahr in Deutschland ihren 1. Schultag. Hinter ihnen liegen in der Regel bereits sechs Lebensjahre, die einen prägenden Einfluss auf die Mundgesundheit im Erwachsenenleben haben. Vor ihnen steht ein neuer Lebensabschnitt, der auch den Zahnwechsel zu den bleibenden Zähnen beinhaltet. Die Schulzeit umfasst demnach in vielerlei Hinsicht entscheidende Jahre – auch aus zahngesundheitlicher Sicht.Etwa im Alter von sechs bis acht Monaten bricht der erste Milchzahn durch, es folgen nach und nach die weiteren Milchzähne. Zum ersten Geburtstag sind alle oberen und untern Schneidezähne sichtbar. Die ersten Milchbackenzähne folgen zwischen dem 12. und 16. Monat. Zugleich findet die Umstellung auf feste Nahrung statt. Der Eckzahn bricht zwischen dem 16. und 20. Monat durch. Um den zweiten Geburtstag herum (20. bis 30. Monat) kommt dann der zweite Milchbackenzahn. Mit etwa drei Jahren ist bei Kindern das Milchgebiss in der Regel komplett und in Ober- und Unterkiefer entwickeln sich unter dem Milchgebiss die bleibenden Zähne.Um die Zähne Ihres Kindes vor Kariesbefall und Zahnfleischentzündung (Gingivitis) zu schützen, müssen Sie Zahnbelag täglich entfernen. Denn Zahnerkrankungen können im schlimmsten Fall sogar zum Verlust der Zähne führen. Die Anwendung fluoridhaltiger Kinderzahnpasten schützt vor Karies. Kinder-Zahnpasta enthält wirksames Aminfluorid in der für Kinder zahnärztlich empfohlenen Fluoridkonzentration von 500 ppm.
Gesunde Ernährung
Neben dem Zähneputzen spielt auch die Ernährung eine wichtige Rolle für die Zahngesundheit. Gewöhnen Sie Ihr Kind schon im ersten Lebensjahr an das Trinken aus Becher oder Tasse und verzichten Sie spätestens ab dem neunten Lebensmonat darauf, Flüssigkeiten mit der Nuckelflasche zu geben. Bei Dauernuckeln aus der Flasche umspült das darin enthaltene Getränk ständig das Milchgebiss, was zur schnellen Zerstörung der Milchzähne führen kann. Aus diesem Grund sollten Sie auch Schnabeltassen und Flaschen zum Saugen (z.B. „Radlerflaschen“) vermeiden. Kohlenhydrat-/zuckerhaltige Getränke oder Fruchtsäfte sollten Kinder nur zu den Hauptmahlzeiten trinken. Ansonsten eigenen sich Trink- oder Mineralwasser als Durstlöscher.Die Entwicklung eines gesunden Gebisses Ihres Kindes können Sie unterstützen: Melden Sie Ihr Kind im Alter von neun Monaten für ein erstes Beratungsgespräch bei Ihrem Zahnarzt an.
Die richtige Zahnpflege für Schulkinder
Noch bevor der erste Milchzahn ausfällt, erscheinen etwa im Alter von sechs Jahren hinter den Milchbackenzähnen vier neue bleibende Zähne. Nach und nach wird jeder Milchzahn durch einen bleibenden Zahn ersetzt, bis der Zahnwechsel ungefähr mit 12 Jahren abgeschlossen ist. Der Zahnschmelz der neuen Zähne ist nach dem Durchbruch noch nicht vollständig mineralisiert und deshalb anfälliger für Karies. Lockere Milchzähne, Zahnlücken und durchbrechende Zähne erschweren die Mundhygiene während des Zahnwechsels. Ein erhöhtes Kariesrisiko ist die Folge.Wie bei sämtlichen erzieherischen Maßnahmen ist auch in Bezug auf die Zahnhygiene das vorbildliche Verhalten der Erwachsenen das wirksamste Instrument. Man könnte noch so viel darüber erzählen – richtig überzeugend und glaubhaft wird alles erst durch das gute Beispiel.Motivierend für Kinder sind auch Bonussysteme, mit deren Hilfe das gewissenhafte Zähneputzen einerseits für Eltern und Kinder dokumentiert wird, und andererseits eine direkte Belohnung für die fleißigen Putzer herausspringt; die Ansage: „Wenn Du regelmäßig Deine Zähne putzt, bekommst Du keine Karies.“ ist für Grundschüler möglicherweise zu diffus und zu abstrakt, als dass sie dadurch versessen auf’s Zähneputzen werden könnten. Ein Zahnputzkalender, auf dem täglich Striche gemacht oder Smileys aufgeklebt werden, ist reell. Wenn dann noch die Belohnung auf dem Fuße folgt (beispielsweise nach 14 Smileys für zwei Wochen lückenloses Zähneputzen gibt’s den selbst gebackenen Lieblingskuchen/ eine gemeinsame Radausfahrt/einmal Minigolf spielen … je nach Neigung) dürfte das ein Ansporn sein. Doch das wertvollste Geschenk der Verantwortlichen (meistens der Eltern) an ihre Schützlinge ist ganz klar nicht einer dieser Boni, sondern der Fakt, dass die Grundlage für ein zahngesundes Leben geschaffen worden ist, auch wenn auch dieser primäre Nutzen den Kindern erst sehr viel später bewusst wird.