
Fotofreundin - Fotolia
Augen auf beim Brillen-Kauf
In den meisten europäischen Skigebieten ist die Helmpflicht für Kinder bereits ein Standard, das Tragen einer Skibrille jedoch nicht. Bei schlechten Wetterverhältnissen verzichtet kaum mehr jemand auf eine Skibrille, da sie vor Wind und Schnee schützt und deutlich die Sicht verbessert.
Bei gleißendem Sonnenlicht greifen ebenfalls die meisten Skifahrer zu einer Ski- oder Sonnenbrille, aber gerade bei bedeckten Wetterverhältnissen ist die UV Strahlung im Gebirge ein großes Risiko.
Schutz vor ultravioletter Strahlung (UV-Schutz)
UV- Strahlen sind unsichtbar, können aber sowohl akute Schäden auslösen, z.B. an der Hornhaut („Schneeblindheit“) oder chronisch Erkrankungen wie grauer Star oder Makuladegeneration fördern. Vor allem für Kinder kann eine ungenügende Skibrille verheerende Folgen haben. Bis zur Pubertät ist das Auge noch empfindlicher für UV-Strahlen. Eltern sollten sich also beim Skibrillenkauf für ihre Kleinen – aber auch für sich selbst – Zeit nehmen. Skibrillen und Sonnenbrillen, die das CE-Zeichen tragen, entsprechen den Anforderungen einer EU-Richtlinie, die für 100-prozentigen UV-Schutz“ garantiert. Bis 380 Nanometer filtern diese Brillen jegliche Strahlung aus. In diesem Bereich nimmt das Auge jedoch noch 78 Prozent der UV-Strahlung auf! Diese Norm schreibt außerdem auch keinen Blauschutz (Schutz vor dem Blauanteil des sichtbaren Lichts) vor, der zum vorbeugenden Schutz der Netzhaut wichtig ist. Man sollte also vielmehr darauf achten, dass die Skibrille oder Sonnenbrille mit „UV-Schutz 400“ ausgezeichnet ist und nicht „100 Prozent UV-Schutz“. Bei einigen Optikfachgeschäften können die Kunden auf Nachfrage ihre Skibrille auf den UV-Schutz hin vermessen lassen.
Tipps zum Skibrillenkauf
Sonnenschutzgläser sind in vier Filterstufen hinsichtlich der Tönung eingeteilt, die üblicherweise auf den Brillen vermerkt sind. Mit dem UV-Schutz oder dem Farbton der Gläser hat die Tönung und ihre Stärke jedoch nichts zu tun. Bei Stufe 1 dringt am meisten, bei Stufe 4 am wenigsten Licht durch das Glas. Fürs Skifahren eignen sich Gläser der Stufe 3 (bei bedecktem Himmel Stufe 2, im Hochgebirge unbedingt Stufe 4). Die Farbe eines Skibrillenglases sollte dem Wetter angepasst werden: Gelb und Orange sind optimal für neblige Tage. Grüne und graue Gläser eignen sich an sonnigen Tagen. Braune bieten Schutz an sonnigen Tagen und haben einen guten Kontrast – Braun ist also die beste Allroundfarbe.
Und: Die Brille muss unbedingt zum Helm passen. Meistens harmonieren Skibrillen und Helme vom selben Hersteller gut miteinander.
Text: Dr. Sara Gekeler