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Welche Schulart für mein Kind
In Bayern endet die Grundschule mit der 4. Jahrgangsstufe. Danach wechseln die Schülerinnen und Schüler der 4. Jahrgangsstufe an eine weiterführende Schule; das sind die Hauptschule, die Realschule oder das Gymnasium.
Diese Entscheidung über die weitere Schullaufbahn eines Kindes ist das durch die bayerische Verfassung vertiefte Recht der Eltern. Maßgeblich ist aber die Eignung eines Kindes, die sich aus dem Leistungsvermögen und an den Anforderungsprofilen der einzelnen Schularten ergibt. Der Übertritt an die Hauptschule erfolgt ohne weiteres Übertrittsverfahren, der an die Realschule und an das Gymnasium ist abhängig von einer Eignungsfeststellung der Grundschule in einem Übertrittszeugnis. In diesem Fall ist maßgeblich der Notendurchschnitt der Fächer Deutsch, Mathematik und Heimat- und Sachunterricht. Die Eignungsfeststellung ist eine Prognose auf der Grundlage des erbrachten Leistungsbildes in Bezug auf die Anforderungen der angezielten Schulart. Eine Eignungsfeststellung der Grundschule kann durch einen erfolgreich absolvierten Probeunterricht an der aufnehmenden Schulart "korrigiert" werden.
Für jedes Kind das Beste: Weil sie oft moderner sind und stärker auf die einzelnen Kinder eingehen, sind Privatschulen sehr gefragt - nirgendwo mehr denn in Bayern. Nach Angaben der Schulen sind es ebenso die Ganztagsangebote, kleinere Klassen, motivierte Lehrer, bessere Ausstattung, individuelle Betreuung und ein an der Begabung des Kindes ausgerichteter Unterricht. Hinzu kämen ein Mitspracherecht der Eltern, ein gutes Schulklima und vor allem überzeugende pädagogische Konzepte, die das Kind in den Mittelpunkt stellen oder alternative Lernmethoden, die sich an Erkenntnissen der modernen Lernforschung ausrichten .
Den Eltern ist bewusst, wie wichtig es im bildungs- und abschlussorientierten Deutschland ist, sich um den „Rohstoff Geist" ihrer Kinder optimal zu kümmern, deren Zukunftschancen zu optimieren und ihre vorhandenen Potentiale voll ausgeschöpft zu wissen, teilweise unter erheblichem persönlichen Verzicht auf andere Ausgaben, aber in der Gewissheit, „Kunde" zu sein und zu Recht eine optimale Förderung ihrer Kinder erwarten zu dürfen.
Privatschulen
Kirchliche Organisationen, Sozialwerke, Vereine, Personengesellschaften oder Privatpersonen sind Träger von Privatschulen. Sie sind selbst für Lehrpersonal und konzeptionelle Gestaltung verantwortlich. Das Schulangebot muss über das staatlicher Schulen in der Region hinausgehen. Die freien Schulen stehen unter staatlicher Aufsicht und verfügen im Allgemeinen über einen öffentlich-rechtlichen Status. Privatschulen wird verfassungsrechtlich garantiert, dass sie ihre Schüler frei wählen können. Schüler, die nicht zum weltanschaulichen oder pädagogischen Konzept passen, können abgelehnt werden. Diese Möglichkeit der Auslese ist – neben dem Innovationspotenzial - ein entscheidendes Privileg, das den Erfolg vieler Privatschulen erklärt.
Die wichtigsten Träger der rund 3000 allgemeinbildenden und 2000 berufsbildenden Privatschulen in Deutschland sind nach wie vor kirchliche Einrichtungen. Insgesamt unterhalten katholische und evangelische Kirchen jeweils mehr als 1100 Schulen. Neu ist das Phänomen gewinnorientierter Privatschulketten in Großstädten, die den gehobenen Mittelstand ansprechen.
Rechtlich gesehen ist zwischen Ersatzschulen und Ergänzungsschulen zu unterscheiden. An den Ersatzschulen streben die Kinder die gleichen (oder gleichwertige) Abschlüsse an wie an öffentlichen Einrichtungen. Ist die Ersatzschule offiziell „staatlich anerkannt“, können die Schüler dort direkt Abitur oder mittlere Reife ablegen. Bei Ersatzschulen, die lediglich „genehmigt“ sind, wie etwa die meisten Waldorfschulen, müssen sie die Abschlussprüfungen extern absolvieren. Zu den Ergänzungsschulen zählen unter anderem Internationale Schulen, aber auch viele berufsbildende Schulen. Werden gewisse Vorgaben eingehalten, erfüllt auch der Besuch einer Ergänzungsschule die gesetzliche Schulpflicht.
Siet einiger Zeit gibt es auch im Grundschulbereich Bewegung. In der Landeshauptstadt hat eine bilinguale Grundschule (deutsch/englisch) mit europäischer Ausrichtung und Muttersprachenförderung (Französisch, Spanisch) seine Pforten geöffnet.
Private Wirtschaftsschulen mit mittlerem Schulabschluss Betonung der kaufmännischen Grundausbildung, wie sie das aktive Geschäftsleben tagtäglich voraussetzt: EDV, Textverarbeitung, Rechnungswesen, Betriebswirtschaft, vertieft durch Betriebspraktika. Daneben solide Kenntnisse in Deutsch, Englisch und anderen allgemeinbildenden Fächern
Freie Waldorfschule
Diese alternative Schulform ist die bekannteste und am weitesten verbreitete. Grundlage der Waldorf-Pädagogik ist die anthroposophische Weltanschauung, die von Rudolf Steiner stark geprägt wurde. da der Mensch hier in seiner Gesamtheit der körperlichen, sinnlichen und übersinnlichen Fähigkeiten betrachtet wird.
Das Konzept Rudolf Steiners baut auf einer Dreigliedrigkeit des Menschen auf. Danach hat jeder Mensch drei grundlegende Fähigkeiten, und zwar das Denken, das Fühlen und das Wollen. Neben den intellektuellen Grundvoraussetzungen, die jeder Mensch mit sich bringt, spielen die künstlerisch-kreativen und die handwerklich-praktischen Fähigkeiten eines Menschen daher eine besondere Rolle in der Waldorfpädagogik. Der Unterricht folgt nicht einem festen, vorgegebenen Lehrplan, sondern eher der Entwicklung der Kinder.
Alle Abschlüsse von Hauptschule bis Abitur möglich
In der Waldorfpädagogik ist ein starkes Engagement der Eltern vorgesehen. Es besteht darüber hinaus ein gewisses Interesse an einer anthroposophischen Grundhaltung der Eltern.
Montessori
Hier lernen Kinder und Jugendliche von der Grundschule bis zum Abitur in einer ganz besonderen Atmosphäre. Aufgeweckte, neugierige Kinder, förderbedürftige und hochbegabte, nicht behinderte und behinderte Schüler Ärztin Dr. Maria Montessori zurück, die ihre Philosophie zu Beginn des 20. Jahrhunderts aus ihrer psychiatrischen Arbeit mit Kindern in Italien entwickelte. Aus dieser Erkenntnis entwickelte sie die besondere Methode des offenen Unterrichts mit individueller Förderung der Stärken jedes einzelnen Kindes.arbeiten zusammen.
Hilf mir, es selbst zu tun“ und „Freiheit so viel wie möglich, Grenzen so viel wie nötig“. Mit anderen Worten baut die Montessori-Pädagogik darauf auf, dass sich selbstständige Menschen durch möglichst freies Lernen entwickeln sollen. Der Schulalltag an den Montessorischulen ist zwar strukturiert, das Lernsystem legt aber in besonderem Maße Wert auf freie Arbeit.
Montessorischulen finanzieren sich zum größten Teil oder vollständig aus öffentlichen Mitteln, an einzelnen Schulen muss dennoch ein Schulgeld entrichtet werden, das zwischen einhundert und zweihundert Euro monatlich betragen kann. Von den Eltern erwarten Montessorischulen ein vergleichsweise starkes Engagement im Schulalltag.
International Schools
Internationale Schulen bieten eine erstklassige akademische Bildung in Verbindung mit der jeweiligen Landeskultur und deren traditionellen Werten. Darüber hinaus trägt die freundliche und familiäre Atmosphäre der Schule zur persönlichen Entwicklung der Schülerinnen und Schüler bei. So können die Schüler zum einen den englischen Hochschulabschluss "A-Level" erreichen, anderseits auch das "International Baccalaureate" (IB). Beide Abschlüsse befähigen zur Aufnahme eine Studiums in den meisten Ländern der Erde. Internationale Schulen in Deutschland sind nicht nur attraktiv für Schüler aus anderen Ländern, die sich vorübergehend in Deutschland aufhalten. Das Angebot ist mittlerweile ebenso für eine stetig größer werdende Gruppe deutscher Schüler attraktiv.
Konfessionelle Schulen
Allgemeinbildende Schulen in kirchlicher Trägerschaft liegen in ganz Deutschland voll im Trend. Eine nahezu rekordhafte Nachfrage können alle Schulen verbuchen – auch wenn in der Nachbarschaft manch eine Regelschule wegen schwindender Schülerzahlen schließen muss. Nächstenliebe, Gerechtigkeit und Mitgefühl geraten in der heutigen Gesellschaft in den Hintergrund. An konfessionellen Schulen, katholisch oder evangelisch, hingegen wird großer Wert auf die Einhaltung und Vermittlung dieser Ideale gelegt. Viele Schulen berufen sich auf Glaube, Prinzipientreue und Engagement, Werte die sie von der Lehrer- wie der Schülerschaft erwarten. Eltern erhoffen sich von christlichen Schulen vielfach, dass ihr Kind dort erzogen wird. Die Basis dazu ist Liebe, aber die Umsetzung beruht auf Strenge, Disziplin und Konsequenz.
International Boarding Schools
Auf dem Campus zu leben, bedeutet Teil einer Gemeinschaft zu sein – und dies 24 Stunden am Tag. Denn an einem nordamerikanischen Internat lernt man nicht nur gemeinsam, man lebt, trainiert, kämpft und jubelt auch miteinander. Dies gilt nicht nur für die Schüler, sondern auch für die Lehrer, die oftmals auf dem Campus wohnen, als Trainer oder Chorleiter fungieren und die Schüler in ihrer Freizeit betreuen. Teamgeist von frühmorgens bis spätabends: Dieses Gefühl prägt die Atmosphäre an einer Boarding School und begünstigt die schnelle Integration von Neuankömmlingen.
Ein Schüler, der für einige Monate oder sogar Jahre im Ausland zur Schule geht, soll sich dort zuhause fühlen sowie seinen Platz, Freunde und Vertrauenspersonen finden können. Sie suchen eine Schulform, die in der Nähe Ihres Wohnortes nicht angeboten wird. Sie suchen ein pädagogisches Konzept, das in der Nähe Ihres Wohnortes nicht angeboten wird. Sie sind beruflich sehr eingebunden und benötigen eine intensive Betreuung für Ihr Kind. Sie sind beruflich häufig unterwegs und möchten die Förderung Ihres Kindes stärker in die Hände von qualifizierten Pädagogen legen. Sie haben das Gefühl, in der staatlichen Halbtagsschule wird Ihr Kind nicht genügend gefördert.
Sie suchen eine intensive Beschulung in kleinen Klassen und mit individueller Förderung. Ihr Kind hat intensive und zeitaufwändige sportliche und/oder musische Interessen, die es mit dem Lernen verbinden möchte. Ihr Kind steckt in einer schwierigen Entwicklungsphase, in der die Lern- und Lebensgemeinschaft in einem Internat stabilisierend wirken kann.
Kosten: Der Staat gibt für einen Privatschüler nur etwa 60 Prozent der Kosten aus, die ein Schüler an einer staatlichen Schule verursacht", klagt Huber. Angemessen wären seiner Ansicht nach 80 bis 85 Prozent. Deshalb verlangen fast alle Privatschulen Gebühren. Am günstigsten sind die kirchlichen Schulen, da die Kirche selbst einen Teil der Kosten übernimmt. Am teuersten sind private Elite-Internate. Manche kosten mehr als 2000 Euro pro Monat. Viele Privatschulen wollen aber bewusst nicht nur Kinder aus reichen Elternhäusern aufnehmen. Sie verlangen einen relativ geringen Grundbeitrag und berechnen die Gebühren dann je nach dem Einkommen der Eltern.
ENDE: positive Auswirkung von Privaten auf staatliche Schulen: In der Regierung hat man diese Schwäche des staatlichen Schulsystems erkannt und versucht gegenzusteuern. Gleich ob sich Kultusminister Ludwig Spaenle zu Gymnasien, Grund-, Mittel- oder Realschulen äußert - fast immer gebraucht er das Schlagwort "Individualisierung".Auch die Vorzüge eines Ganztagsangebots, das für viele Privatschulen seit Jahrzehnten selbstverständlich ist, hat der Freistaat inzwischen entdeckt.