Programm 2021 - Münchner Stadtmuseum
verlängert bis 2.5.
Welt im Umbruch

©StadtMünchen
Von Otto Dix bis August Sander – Kunst der 20er Jahre
Die Ausstellung beleuchtet eine Zeit der Extreme und Gegensätze, voller Hoffnung und Elend, Licht und Schatten, die auch Assoziationen an die Gegenwart wecken. Im Dialog zwischen Malerei und Fotografie stellt die Ausstellung Höhepunkte einer Kultur vor, die künstlerisch voller Innovationen steckte und in der sich zugleich Vorboten des kulturellen Niedergangs im Nationalsozialismus mehrten. Die moderne Stilrichtung der Neuen Sachlichkeit in der Malerei und des Neuen Sehens in der Fotografie strebte eine sachliche und realistisch-veristische Wiedergabe des Bildgegenstands an. Charakteristisch ist der kühle distanzierte Blick auf das Geschehen, der die Welt ohne Illusionen, nüchtern und weitgehend emotionslos erfasst. In Abkehr von dem hymnischen Pathos des Expressionismus richteten die Maler*innen nunmehr ihre Aufmerksamkeit auf vermeintlich Banales, auf den Alltag der Großstadt und auf "hässliche" Sujets.
MUC / Schmuck
Perspektiven auf eine Münchner Privatsammlung
Die Goldschmiedekunst spielt in München seit Ende des 19. Jahrhunderts eine zunehmend bedeutende Rolle. Bis heute leben und arbeiten hier überdurchschnittlich viele Goldschmied*innen und Schmuckkünstler*innen. Die international bekannte Klasse für Schmuck und Gerät der Akademie der Bildenden Künste leistet dazu einen entscheidenden Beitrag.
Das Münchner Stadtmuseum nimmt den Erwerb einer Sammlung Münchner Schmuck, deren zeitlicher Schwerpunkt von den 1880er Jahren bis in die 1930er Jahre reicht, zum Anlass, gemeinsam mit den Student*innen der Akademie der Bildenden Künste und ihrer Professorin Karen Pontoppidan eine Ausstellung zu konzipieren, die sowohl über die historischen Arbeiten und ihren Hintergrund informiert, als auch Studium, Herangehensweisen und Werke angehender Schmuckkünstler*innen von heute vorstellt.
In Kooperation mit der Klasse Prof. Karen Pontoppidan, Akademie der Bildenden Künste München.
23.7. 2021 bis 1.5. 2022
Nachts
Clubkultur in München
Die kulturhistorische Ausstellung "Nachts" widmet sich in Form eines nächtlichen Streifzugs der Ausgeh- und Clubkultur Münchens von der Nachkriegszeit bis in die Gegenwart. Neben stadtplanerischen und ökonomischen Fragen nimmt sie insbesondere Menschen und Orte in den Blick, die das Geschehen in der Nacht und das Münchner Nachtleben prägten und prägen. Die Fata Morgana des Atomic Café, das im Münchner Stadtmuseum wieder zu betreten sein wird, zahlreiche Erinnerungsstücke aus Ultraworld, Ultraschall, Flughafen Riem, Kunstpark Ost, Registratur – um nur einige zu nennen – könnten die Ausstellung zu einer modernen Wallfahrt machen.
Neben schillernden Personen und ihren nicht minder anziehenden Treffpunkten, beschäftigt sich die Ausstellung auch mit den Begleiterscheinungen des Nachtlebens wie dem Ein- und Ausschluss von Menschen, der Bedeutung von Migration und Geschlecht und erzählt von den Besonderheiten des Arbeitens in einem nicht alltäglichen, nächtlichen Geschehen. Dabei fragt die Ausstellung auch nach der Bedeutung von Nachtleben und Clubkultur in Bezug auf die Urbanisierung Münchens und lenkt den Fokus auf das aktuelle coronabedingte Sterben bekannter nächtlicher Orte und die Entwicklung alternativer Treffpunkte. Eine besondere Bedeutung kommt in "Nachts" dem Format der Veranstaltung zu: Ein umfangreiches Programm macht das Ausstellungsthema lebendig, erfahrbar und führt über die rein museale Begegnung hinaus.
Galerie Einwand

©StadtMünchen
ab Frühjahr 2021
Das Münchner Stadtmuseum eröffnet 2021 am Sebastiansplatz die POP-UP Galerie Einwand. Sie knüpft an die Dauerausstellung "Migration bewegt die Stadt. Perspektiven wechseln" an und bietet mitten in der Stadt Raum für Workshops, Veranstaltungen und kurzweilige Ausstellungen zur Geschichte und Gegenwart des migrantischen Münchens. Migrationshintergrund ist in der Galerie Einwand wörtlich gemeint: Die Wände bestehen aus einem Kunstwerk, das die städtische Migrationsgeschichte durch verschiedene Elemente repräsentiert.
In Kooperation mit dem Team der Migrationsforschung hat der Münchner Grafiker und Künstler Matthias Weinzierl ein Wandbild gestaltet, das die Geschichte der EINWANDerung erzählt und dieser zugleich ein Denkmal setzt. Vor diesem Hintergrund werden wechselnde Kabinettsausstellungen präsentiert. Die partizipativ erstellten Ausstellungen, Workshops und Veranstaltungen in der Galerie sind selbst auch als Einwände zu verstehen. Durch experimentelle Museumsarbeit entstehen neue Ausstellungsformate und neue historische Narrative.
Die Galerie Einwand ist vielschichtig, innovativ, spontan, multiperspektivisch, partizipativ und antirassistisch. Ebenerdig und kostenfrei zugänglich, bietet das Münchner Stadtmuseum einen für alle offenen Kulturraum.
Ein Museum der Landeshauptstadt München - Stadtmuseum München
St.-Jakobs-Platz 1
80331 München
Tel. +49-(0)89-233-22370