Frühe Vorsorge für Kinderaugen

Vorsorgeuntersuchungen können uns manchmal richtig auf die Nerven gehen - Dennoch sind sie sehr wichtig. Immerhin lassen sich dadurch Krankheiten frühzeitig erkennen oder sogar ganz verhindern. Auch bei Kindern liefern Vorsorgeuntersuchungen wichtige Hinweise auf die körperliche und geistige Entwicklung, besonders bei Kinderaugen ist eine regelmäßige Kontrolle ausschlaggebend.

Etwa 60 Prozent der Sehschwächen im Kindesalter werden zu spät erkannt. Das berichtet die Stiftung Auge der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG). Dabei kann eine frühzeitige augenärztliche Vorsorge, Sehprobleme stoppen oder zumindest verlangsamen.

Sehstörungen beginnen oft schleichend

Ob verschwommene Buchstaben, krumme Linien oder ein grauer Schleier vor dem Auge – erste Anzeichen für eine Sehstörung sind oft subtil. Viele Betroffene, Kinder oder Erwachsene, nehmen diese Veränderungen erst wahr, wenn der Schaden bereits fortgeschritten ist. Professor Dr. med. Norbert Pfeiffer, Direktor der Augenklinik der Universitätsmedizin Mainz und Vorstandsmitglied der Stiftung Auge, rät daher dringend: „Wer solche Veränderungen bemerkt, sollte umgehend augenärztlichen Rat suchen.“

Vorsorge beginnt nicht erst im Alter

Junge Augen brauchen Aufmerksamkeit. Risikofaktoren wie starke Kurzsichtigkeit, familiäre Vorbelastung oder chronische Erkrankungen wie Diabetes erhöhen das Risiko für Augenerkrankungen – unabhängig vom Alter. Ab 50 Jahren rät die Stiftung Auge zu regelmäßigen augenärztlichen Untersuchungen, auch wenn keine Symptome vorliegen. 

Kinderaugen besonders schützenswert

Auch Kinderaugen brauchen Vorsorge. Hinweise auf Sehstörungen können Schielen, häufiges Stolpern oder Schwierigkeiten beim Spielen und Lesen sein. „Kinderaugen entwickeln sich in den ersten Lebensjahren besonders schnell. Daher ist es entscheidend, Sehstörungen früh zu erkennen und zu behandeln“, so Pfeiffer. Zwischen dem 30. und 42. Lebensmonat sollte jedes Kind augenärztlich untersucht werden, auch ohne erkennbare Beschwerden, so der Experte.

Digitaler Alltag erfordert neue Wachsamkeit

Tablets, Smartphones, Bildschirme – der digitale Alltag beginnt oft früh. Und mit ihm steigen die Anforderungen an die Augen unserer Kinder. Umso wichtiger ist eine aufmerksame Begleitung durch dich als Elternteil.