Zecken vorbeugen und entfernen

Sobald die Temperaturen stabil über acht Grad Celsius klettern, werden sie wieder aktiv: Zecken. Die kleinen Spinnentiere sind nicht nur lästig – sie können auch ernsthafte Krankheiten übertragen. Doch keine Sorge: Mit ein paar einfachen Maßnahmen kannst du dich und deine Familie effektiv schützen.

Warum Zeckenstiche so gefährlich sein können

Zecken übertragen vor allem zwei Krankheiten, die besonders gefürchtet sind:

FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis): Eine Virusinfektion, die Gehirn und Hirnhäute betreffen kann. Sie wird direkt beim Stich übertragen – Schutz bietet nur eine Impfung.
Borreliose (Lyme-Borreliose): Eine durch Bakterien ausgelöste Entzündung, die Gelenke, Muskeln, Nerven und manchmal auch das Herz befallen kann. Wird die Zecke rechtzeitig entfernt, sinkt das Infektionsrisiko erheblich.

Zecken – wo lauern sie wirklich?

Viele glauben, Zecken fallen von Bäumen. Tatsächlich aber krabbeln sie vom Boden aus an dir hoch – im hohen Gras, an Waldrändern, auf Lichtungen oder in feuchtem Laub. Typisch sind auch Spielplätze im Grünen oder Badeseen mit dichter Ufervegetation.

Wie kannst du dich und dein Kind schützen?

Zieht euch beim Spaziergang durch Wald und Wiese lange Kleidung an, möglichst in hellen Farben – so erkennst du Zecken schneller.
Socken über die Hosenbeine ziehen? Sieht komisch aus – schützt aber.
Benutze Zeckenschutzmittel (Repellents) für Haut und Kleidung – achte dabei auf Produkte, die auch für Kinder geeignet sind.
Vermeide Unterholz, hohes Gras und ungemähte Wiesen – besonders mit krabbelnden Kleinkindern.

Nach dem Ausflug: absuchen nicht vergessen!

Gerade Kinder lieben es, draußen zu toben – und genau das sollten sie auch dürfen. Doch danach gilt: Kleidung ausziehen, duschen und den ganzen Körper gründlich absuchen. Achte besonders auf warme, weiche Stellen wie:

Kniekehlen
Achselhöhlen
Leisten
Hals, Ohren und Haaransatz

Ein kleiner Spiegel hilft dir, auch schwierige Stellen zu kontrollieren.

Zecke entdeckt – was tun?

Keine Panik! Nimm eine feine Pinzette oder ein Zeckenentfernungs-Tool. Greif die Zecke so nah wie möglich an der Haut, ohne sie zu quetschen. Zieh sie langsam und gerade heraus. Danach die Stelle desinfizieren – fertig!

Ganz wichtig: Verwende bitte keine Hausmittel wie Öl oder Klebstoff. Das kann dazu führen, dass die Zecke gefährliche Krankheitserreger erst recht in die Wunde abgibt.

Borreliose erkennen – diese Symptome solltest du kennen

Eine typische Warnlampe ist die sogenannte Wanderröte: ein rötlicher Ring um die Einstichstelle, der sich ausbreitet. Sie taucht aber nicht immer auf. Auch grippeähnliche Symptome wie:

Fieber
Kopf- und Gliederschmerzen
geschwollene Lymphknoten

solltest du ernst nehmen – und lieber einmal zu viel zum Arzt gehen als zu wenig. Unbehandelt kann Borreliose das Nervensystem, die Gelenke und das Herz belasten.

FSME-Impfung – dein bester Schutz in Risikogebieten

Anders als bei der Borreliose hilft bei FSME nur die Impfung. Denn die Viren werden sofort beim Stich übertragen. Gerade in Süddeutschland – also auch in Bayern – gelten viele Regionen weiterhin als Risikogebiete.

Die FSME-Impfung besteht aus drei Dosen:

Impfung: jederzeit möglich
Impfung: 1 bis 3 Monate danach
Impfung: nach 9 bis 12 Monaten

Zwei Wochen nach der zweiten Dosis besteht bereits ein vorläufiger Schutz. Nach der dritten Impfung hält er mindestens drei Jahre. In Bayern übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen in der Regel die Kosten.

Entspannt durch den Sommer – mit dem richtigen Zeckenschutz

Zecken sind unangenehm – aber mit ein paar Vorkehrungen kein Grund zur Sorge. Sorge für Schutz beim Spielen draußen, kontrolliere nach jedem Ausflug gründlich und bleib bei Auffälligkeiten aufmerksam. So kann der Sommer kommen – mit Picknicks, Seeausflügen und Waldabenteuern ganz ohne Zeckenstress!